„Erinnerst du dich?“,
Fragst du mich.
Und ich versuche seit Jahren vergeblich
Die Bilder, die fortwährend
In meinem Kopf umhergeistern,
Zu verdrängen.
Du lächelst genau wie früher
Und deine dunkelblonden Locken
Hängen in dein Gesicht
Und geben dir den gleichen verwegenen Ausdruck,
Den du schon damals gehabt hast
Und in den ich mich verliebt hatte.
Vor meinem inneren Auge
Zieht unsere Geschichte
An mir vorbei.
Lachen, weinen,
Nähe, Distanz,
Liebe, fast so etwas wie Hass, aber eher Wut.
Wut darauf, dass es nie so war,
Wie es sein sollte,
Wie es hätte sein können,
Hättest du dich
Einmal und mit Nachdruck
Für mich,
Für uns
Entschieden.
Aber du konntest,
Auch wenn es besser gewesen wäre,
Ebensowenig einen Punkt dahinter machen,
Lieber ein Komma nach dem anderen,
Auch wenn nur ein Wort gefallen war.
Nichts für immer,
Nichts endgültiges.
Die Konstanz lag
In der Unsicherheit ,
Die so beständig war,
Dass es schon einen Rhythmus gab,
Zu dem ich hätte tanzen können –
Hätte mir die Musik gefallen.
Ich wollte und konnte nicht mehr
So weitermachen wie bisher.
Aber ich konnte nur
Fragezeichen setzen
Und auf Antworten warten,
Die ich nie erhalten würde.
Ein Komma folgte dem anderen,
Ich war atemlos
Und der Schachtelsatz
War so lang geworden,
Dass es mehr als Zeit
Für einen Abschluss war.
Es fehlte ein Fazit,
Ein Resümee,
Doch du warst besessen von den Kommata
Und ich von den Fragezeichen.
Irgendwann
Fielen dann irgendwann,
Drei Punkte vom Himmel,
Aber es fühlte sich nicht an wie ein Schluss.
Als würde ein Satzzeichen fehlen.
Und dann wird mir klar, was fehlt.
„Ja“, antworte ich.
„Aber es tut gut, einen Punkt, gemacht zu haben.
Ausrufezeichen“!
Und ich gehe an dir vorbei.
so treffend wenn man die Geschichte kennt
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