Ich traf dich wieder
Nach langer Zeit,
Nach Jahren,
An der Ecke vor der Straße
Von eurem Haus,
In dem du damals schon
Und heute noch
wohnst.
Es war Zufall,
Und ich weiß,
Dass du nicht
An Schicksal glaubst.
Das hast du damals schon nicht
Und heute wohl ebenso wenig.
Dein Lächeln ist schief,
So wie immer,
Wenn du unsicher bist,
Manche Dinge ändern
Sich wohl nie.
Deine Haare sind wirr,
Sie zu bändigen, ist schwer,
Ich weiß das.
Von damals
und es sieht danach aus,
Als wenn das auch heute noch so wär.
Deine Wangen erröten,
als du beginnst
Zu sprechen,
Damals wie heute,
Ist das wohl so,
Wenn du nervös bist.
Ich merke, dass es dir
Nicht leicht fällt,
Etwas zu sagen,
Aber irgendetwas muss
Man wohl sagen,
Wenn man sich
Plötzlich,
Zufällig
Wiedersieht.
Ich ertappe mich
Dabei, wie ich an das „wir“
Von gestern denke
Und mich vor allem
danach sehne.
Nach Deiner
unbezwingbaren Vernunft,
Die mich Hitzkopf,
Um das letzte bisschen Verstand brachte.
Nach Deinem
Schiefen Lächeln,
Das mein Herz
Ohne jede Vorwarnung
Und zielsicher jedes Mal traf.
Nach Deinen wirren Haaren neben meinen eigenen,
Die sich interessanterweise
Aber nie
Ineinander verknoteten.
Vielleicht hätten sie es besser.
Nach deinen roten, glühenden Wangen
An langen Abenden,
Die sich endlos anfühlten
Und vollkommen waren.
Du berührst
meine Schulter,
Deine Hand ist warm,
Deine Hände waren immer wärmer als meine,
Ich schrecke hoch
Aus meinen Gedanken.
Du musst los,
Sagst du,
Klar,
Sage ich,
Ich auch,
Lüge ich.
Du umarmst mich zum Abschied,
Vielleicht einen Tick zu lange
Und einen Hauch zu fest,
Aber wir kennen uns ja auch schon lange.
Ich lasse dich gehen,
Aber du bleibst
In meinem Herz.
Manche Dinge ändern
sich wohl nie.